Leyb Kvitko wird zwischen 1890 und 1895 in einem kleinen Dorf in der Nähe von Odessa geboren. Der früh Verwaiste muss mit zehn Jahren eine Schneiderlehre machen und sich dann als Färber, Schuhmacher, Portier und Schiffsbelader durchschlagen.
Lejb Kvitko, oder auch Leyb Kvitko, gilt dank seiner Texte – in erster Linie Lyrik – als einer der federführenden Autoren der jüdischen Kulturblüte im östlichen Europa des 20. Jahrhunderts. Bereits als Jugendlicher veröffentlicht erste Texte. Ende der 1930er Jahre zählt Kvitko zu den bekanntesten Kinderlyrikern der Sowjetunion! In russischer Übersetzung wird er millionenfach aufgelegt. Den Zweiten Weltkrieg überlebt Kvitko in der Evakuation in Alma-Ata, Hauptstadt der damaligen kasachischen sozialistischen Sowjetrepublik Kasachstan.
Am 12. August 1952 wird er in Moskau nach einem zweimonatigen Geheimprozess in der „Nacht der ermordeten Dichter“ zusammen mit ca. dreißig weiteren jüdischen Persönlichkeiten, darunter die bekanntesten jiddischen Schriftsteller und Künstler der Sowjetunion, im Zuge der stalinistischen „Säuberungen“ von den Sowjets erschossen.
